Gries am Brenner ist eine Gemeinde im Wipptal zu der auch der Brennerpass auf österreichischer Seite gehört. In der historisch früh erwähnten Gemeinde gibt es viele Wanderruten und Gasthäuser in denen sich die Berggeher ausrasten können.
Die rund 56km² große Gemeinde liegt an der Grenze zu Italien. In Gries (zwischen Wolfendorn und Wildsee) entspringt die Sill und fließt Richtung Norden durch das nordtiroler Wipptal.
Die große Gemeinde im Wipptal hat insgesamt 16 Ortsteile bzw. Weiler:
Planken, Untergries, Obergries, Ritten, Neder, Plattl, Hölden, Vinaders,
Au, Egg, Nösslach, Gasse, Lueg, Brennersee, Venn, Brenner
1200 v. Chr. Ungefähr aus dieser Zeit (Spätbronzezeit) stammt ein Lappenbeil, das in der Brennergegend gefunden wurde. Grabungsfunde in Fritzens deuten ebenfalls darauf hin, dass damals bereits ein Handelsweg durch das Wipptal geführt hat. Dieser erste Saumpfad dürfte von Pontigl, über die Stein und Sattelalm nach Vinaders und von dort über Nösslach weitergeführt haben.
193 Beginn der Regierungszeit von Septimus Severus, der wahrscheinlich die erste Straße direkt über den Brennerpass bauen ließ. Ob diese Straße dem Tal entlang über Planken verlief oder weiterhin über Vinaders, Nösslach und Mauern, ist ungewiss.
1248 Urkundliche Erwähnung des Hofes talaces (= Weißlhof oberhalb Gries), der Zinks an das Stift Benediktbeuren in Bayern zahlen muss. Der Name deutet darauf hin, dass diese Gegend schon vor der Römerzeit besiedelt war.
1305 Ritter Peter von Trautson soll die Jakobskirche gestiftet haben, nachdem er nach Santiago de Compostela gepilgert war. Dies würde bedeuten, dass der Brennerweg damals noch immer über Nösslach geführt hat.
Dem ehemaligem Pfarrer Plattner zufolge wurde die Jakobskirche aber viel früher errichtet, und die Brennerstraße soll schon ab 1000 wieder durch das Plankental geführt haben.
1307 Nezlach (= Nösslach) wird erstmals erwähnt.
1316 Urkundliche Erwähnung von mons rit (= Berg Ritten).
1384 Für den Brenner gibt es eine erste Wegmacherordnung.
1538 Im Venntal wird weißer Marmor gebrochen und beim Brixner Dombau verwendet.
1530 Kaiser Karl V. und sein Bruder, der Tiroler Landesfürst Ferdinand I., treffen einander am Plattlfelsen südlich von Gries.
1561 In Lueg wird ein neues Ballhaus mit Laderampe und einer großen Kettenwaage errichtet, wo die Fuhrwerke samt der Last gewogen werden können.
1567 Ein Hochwasser macht große Schäden. Die Sill wurde bis in die jüngere Zeit Luegerin genannt.
1594 Der Kaplan in Lueg hält Schule und unterrichtet die Jugend.
1635 Einweihung der Grieser Kirche.
1641 Lueg mit der Zollstätte und sieben Häusern wird bis 1811 Kuratie.
1738 Bis 1870 sind die Familie Fuchs Lehrer in Vinaders bzw. Gries.
1759 Die Schule wird von Vinaders nach Gries verlegt. Anton Fuchs beginnt im Jagerhaus mit dem Schulbetrieb in Gries.
1775 Erster Auftritt der Musikkapelle Gries unter Kapellmeister Anton Fuchs. Außerdem soll die Grieser Schützenkompanie gegründet worden sein.
1786 Göthe reist am 9. September über den Brenner, schreibt in sein Tagebuch und macht die folgende Reiseskizze von der Brennerstraße.
1811 Die Riegate Ritten, Nösslach und Niedererberg werden zur Gemeinde Gries zusammengefasst. Bisher wurde Gries nur in den Bezeichnungen am oberen und am unteren Gries verwendet.
1864 Baubeginn der Brennerbahn. Die hohen Grundablösen führen dazu, dass sogar die einfachen Bauern den Kaffee- und Tabakgenuss erlernten.
1867 Ab 25. Juli fahren die ersten Güterzüge über den Brenner.
1894 Am 3. Juni brennt der Furthof (Grieserhof) ab und am 23. August zwei Häuser in der Kotshut. Im September wird die Grieser Feuerwehr gegründet.
1898 Bis 1914 lebt Reimmichl als Kaplan in Gries, wo er den Tiroler Volksboten redigiert. Seit 1897 erwahnt Sebastian Rieger die Tiroler Bauern immer wieder, sich zu einer katholischen Bauernorganisation zusammenzuschließen. Er ist also maßgebliches Gründungsmitglied, als am 4. Juni 1904 in Sterzing der Tiroler Bauernbund gegründet wird.
1908 Die Brennerbahn wird zweigleisig. In Untergries wird ein E-Werk gebaut.
1909 Das Grieser Gemeindehaus wird erbaut. Die Schule übersiedelt von Unter- nach Obergries.
1919 Am 10. September wird der Friede von St. Germain geschlossen: Die Ortsteile Kerschbaumer, Griesberg und Venn fallen schließlich an die Gemeinde Gries und unter das Bezirksgericht Steinach. Bisher war der Vennbach Ortsgrenze zwischen Brenner und Gries, sowie zwischen den Gerichten Steinach und Sterzing. Für die Gemeinde Gries geht der Südabfall des Sattelbergs mit dem Ursprung der Eisack verloren.
1926 Der diesseitige Teil der Gemeinde Brenner wird der Gemeinde Gries angegliedert.
1930 Im Bereich Stafflach, in Gries und Brennersee wird die Brennerstraße verlegt und asphaltiert.
1941 Die Pfarre Vinaders wird mit der Pfarre Gries zusammengelegt.
1953 Das Steinkohlenbergwerk in Nösslach wird aufgelassen.
1956 Das E-Werk in Vinaders geht in Betrieb.
1958 Am 21. September wird das Nösslacher Schulhaus eingeweiht.
1970 Die Volksschulen Brenner, Nösslach und Vinaders werden aufgelassen. Die Schüler werden mit einem Bus der Gemeinde in das neue Schulhaus in Gries gebracht.
1974 In der neuen Volksschule in Gries wird mit einer Klasse der Hauptschulbetrieb aufgenommen.
1979 Der Anbau an die VS Gries ist abgeschlossen. Der ganze Komplex wird in die Hauptschule umgewidmet, in dem auch die Volksschule bis auf weiteres provisorisch untergebracht wird.
1982 Gründung der Musikschule Oberes Wipptal.
2013-2014 Renovierung der Hauptschule. ⇒ Neue Mittelschule Gries am Brenner
Das Grieser Gemeindewappen wurde am 9. Jänner 1973 verliehen. Es zeigt drei schwarze Wehrtürme auf goldenem Schild. Es versinnbildlicht die Befestigungsanlage Lueg mit den Vorwerken beim Mörhäusl und am Schlossegg. Gleichzeitig soll es auch die ehemaligen Riegate Ritten, Niedererberg und Nösslach symbolisieren.
Offizielle Homepage der Gemeinde Gries am Brenner:
www.griesambrenner.tirol.gv.at
Geschichtliches: dahoame | Heft 5: Chronik 1 | Heft 6: Chronik 2
Offizielle Homepage der Gemeinde Gries am Brenner:
www.griesambrenner.tirol.gv.at
Fotos von Wipptal Backgrounds
Statistik Austria:
www.statistik.at